15 Tage Mountainbike Erlebnisferien in Südafrika
Schon lange schwebten uns Mountainbike-Ferien in Südafrika im Kopf herum. Die Bilder vom Cape Epic fesselten uns jedes Mal und auf jeden Fall wollten wir auch mal dort rocken, wir die bekannten Mountainbike Cracks, den europäischen Winter verbringen. Wir hörten vom Projekt (Gästehaus, spezialisiert auf Mountainbike), mit welchem Franz und Brigitta in Südafrika ihren Lebenstraum erfüllt haben und sofort waren wir Feuer und Flamme.
So stehen wir also an einem Samstag-Abend im April mit je 23 kg Gepäck und 9 kg Handgepäck in der Abflughalle des Flughafen Zürich. Im Gepäck nur kurze Bikebekleidung, Bikeschuhe und unsere geliebten Sättel. Wir wollen keine Experimente eingehen, denn unsere Sättel sind für unsere Allerwertesten das Wichtigste. Den Helm haben wir ans Handgepäck gehängt. Wie uns empfohlen wurde, haben wir auch eine Windjacke dabei und auch etwas Warmes zum Anziehen für den Abend. In Südafrika wurde uns nur schönes Wetter versprochen, kein Wunder, hat doch Kapstadt nach Los Angeles am meisten Sonnenstunden im Jahr.
Für Südafrika muss einzig der Pass 6 Monate über das Rückreisedatum gültig sein, es braucht kein Visum. Am Kap erwarten Dich die ähnlichen Hygienebedingungen wir zu Hause, weshalb keine zusätzlichen Impfungen notwendig sind.
Schon bald geht es los – direkt mit Edelweiss Air von Zürich nach Kapstadt – 9300 km und 11 Stunden Flug liegen vor uns.
Der Flug verläuft ruhig und wir können auch ein wenig schlafen. Pünktlich landen wir um 06.45 auf dem Flughafen in Kapstadt. Wir fühlen uns fit, vielleicht hat es auch damit zu tun, dass Südafrika in der gleichen Zeitzone wie die Schweiz liegt. Die Zollformalitäten verlaufen unkompliziert und Herby unser Chauffeur vom 4-heaven erwartet uns herzlich mit einem Plakat, wo unsere Namen drauf stehen.
Die Fahrt vom Flughafen ins 4-heaven dauert nur 30 Minuten und wir bekommen einen ersten Eindruck von Südafrika. Im Hintergrund liegt majestätisch der Tafelberg, es herrscht Linksverkehr, weit und breit Schwarze, die zu Fuss auf der Autobahn unterwegs sind. Einige Waghalsige rennen sogar zwischen den Autos über die Autobahn. Rechts an der Autobahn nur ganz einfache Blechhütten, jedoch fast alle mit Satelliten-Schüssel auf dem Dach. Herby erklärt uns, dass es sich um das Khayelitsha Township handelt und schätzungsweise dort 1,5 Mio. Menschen auf kleinstem Raum leben. Für uns unvorstellbar, dass man so leben kann. Die meisten Menschen leben dort friedlich zusammen, die Kriminalität ist jedoch wegen der hohen Arbeitslosigkeit in den Townships sehr hoch und man sollte sich als Tourist nur in geführten Touren dorthin begeben. Grundsätzlich ist man aber als Tourist in Südafrika sicher unterwegs, wenn man gewisse Regeln einhält.
In Somerset West, einem Vorort von Kapstadt, verlassen wir die Autobahn, vor uns tront imposant der 1003 Meter hohe Helderberg. Das 4-heaven Gästehhaus liegt ca. 10 Minuten vom Strand enfernt auf 200 Meter über Meer am Helderberg. Die Anfahrt hat sich verändert, wunderschöne Baumalleen und die Häuser ähneln an Regionen in Kalifornien.
Herzlich werden wir von Brigitta und Franz begrüsst. Wir sind vom Anwesen überwältig, wunderschönes Haus im kapholländischen Stil, die Holländer waren die ersten, welche das Kap besiedelt haben. Das Haus wird von einem grossartigen, tropischen 5’000m2 grossen Garten umgeben.
Einige Gäste sitzen bereits am Frühstück im Garten und unkompliziert werden wir per Du den anderen vorgestellt. Schon am ersten Morgen werden wir mit Brigittas 4-heaven Frühstück überrascht.
Anschliessend erklärt uns Franz das Zimmer und wie das alles in einem Gästehaus abläuft. Unser Zimmer ist modern eingerichtet und steht jenen in der Schweiz in nichts nach. Wir legen uns eine Stunde an den Pool, aber Achtung Sonnencrème Faktor 50+, denn in Südafrika ist die Sonne sehr intensiv.
Am Nachmittag werden unsere Mietbikes eingestellt. Brigitta und Franz haben topaktuelle Bikes, Scott 29-er Fully Spark 950 und 940 und E-Sparks angeschafft, denn in Südafrika gibt es kaum gute Mountainbikes zur mieten. Eigentlich wollten wir unsere eigenen Bikes mitnehmen, aber in Südafrika geht, wegen der vielen dornigen Trails, nichts ohne Tubeless Bereifung (schlauchlos) und zudem gab uns die ganze Schlepperei und der Aufbau auf den Keks.
Mit den Bikes gehts in einen schön angelegten Bikepark und wir lockern unsere Beine vom langen Flug. Hier erleben wir alles, was uns die nächsten Tage technisch erwartet. Am Nachmittag geht’s an den Route 44 Markt, einem typisch südafrikanischen Markt mit vielen Einheimischen. Die Südafrikaner lieben Märkte denn hier gibt es viel zu sehen, viel zu Essen und zu Trinken sowie immer Live Entertainment. Schwarz, Colored und Weiss – man trifft sich am Markt. Das war ein cooler Einstieg und wir genossen das feine Bier, Wein, Essen und die friedliche Stimmung.
Am Abend gibt’s für alle einen Apèro und Franz zeigt auf, was uns die nächsten 2 Wochen erwartet. Auf dem Programm stehen für unsere kleine Gruppe von maximal 6 Biker pro Gruppe, täglich 30-60 km und 600-1600 Höhenmeter auf. Franz erklärt die erste Tour, welche uns am nächsten Tag erwartet.
Die Sportwäsche wird von Rosé, der guten Seele im 4-heaven täglich gewaschen (es ist also nicht nötig, zu viele Bikekleider mitzunehmen), ebenfalls werden wir täglich mit Wasserflaschen und Zwischenverpflegung vorsorgt. Die Touren starten nach dem Morgenessen um 10.00 Uhr. Die Bikes werden täglich von Prosper, dem Gärtner und Bikehandyman gereinigt und in Ordnung gebracht.
Am Abend gehen wir zum gemeinsamen Nachtessen an den Strand und geniessen den Sonnenuntergang mit dem Tafelberg im Hintergrund. Hier merken wir das erste Mal, wieso viele unserer Bekannten über das Essen in Südafrika ins Schwärmen kommen. Super ist auch, dass wir unser 3-Gang Menu immer selber zusammenstellen können, so kommen Fleich-, Fisch- oder Vegiliebhaber auf ihre Kosten.
Am nächsten Morgen geht’s um 08.00 Uhr zum Frühstück, wir haben in den super Betten des 4-heaven sehr gut geschlafen und anschliessend geht’s auf die erste Tour. Brigitta's Frühstück ist der Hammer.
Tag 2 Mountainbike vor der Haustüre in den Weinbergen von Somerset und
Stellenbosch
Direkt vom 4-heaven aus fahren wir mit Brigitta und Franz in die Winelands von Somerset West. Hier hat der Wannabees Cycling Club inmitten der Weinberge schöne Trails erstellt. Ideale Tour für den ersten Tag um uns gegenseitig kennenzulernen und ans SCOTT Mountainbike zu gewöhnen. Zwischendurch gibt es immer wieder schöne Single Trails. Es ist Mai, Herbst in Südafrika, die Jahreszeiten sind ja jenen in der Schweiz entgegengesetzt und die Weinreben haben sich goldig verfärbt. Die Trails sind perfekt unterhalten und die schnelleren 4 unter uns setzen sich zusammen mit Brigitta der Gruppe von Franz leicht ab. Biken in kleinen Gruppen (maximal 11 Gäste) und sehr persönliche Betreuung, so haben wir uns das vorgestellt. Die Trails sind einfach und sehr flowig – ideale Tour für den ersten Tag. Immer wieder lassen sich die Perlhühner auf ein Rennen mit uns ein.
Auf einem schönen Weingut treffen wir uns wieder gemeinsam im Restaurant zu einer kleinen Stärkung, bevor es wieder zurück geht ins 4-heaven. Unterwegs stossen wir auf Springböcke, rote Blessböcke und sogar Zebras stehen uns Spalier – that’s Afrika. 50 km und 800 Höhenmeter sind geschafft und im 4-heaven gibt’s das verdiente Feierabend Bier. Am Abend gehen wir zum Nachtessen in ein wunderschönes Weingut mit einer tollen Aussicht. Wir sind angekommen in Südafrika.
Tag 3 Mountainbike Oak Valley
Heute geht es mit dem 4-heaven Bus ins 40 Minuten entfernte Oak Valley. Auf dem Sir Lowry’s Pass stoppen wir kurz und geniessen den Ausblick über die False Bay mit der Kaphalbinsel im Hintergrund. Oak Valley war schon einige Male Etappenort des berühmten Cape Epic und wir freuen uns extrem auf dieses riesige Weingut mit seinen flowigen, geilen Up- und Downhill Trails. Wir werden herzlich vom Pförtner begrüsst. Hier gibt es sogar Umkleidegarderoben, Bikewash und Toiletten. Nachdem wir den Trail-Permit bezahlt haben, geht’s auf die schwarze Route mit 43 km und 600 Höhenmeter. Für die schnellere Gruppe stehen die schwarze und die blaue Route mit 57 km und 1400 Höhenmeter auf dem Programm. Die ersten Up-Hill Trails mit Steilwandkurven sind für uns ungewohnt, aber alle sind fahrbar, denn sie wurden von Mountainbikern gebaut und wir gewöhnen uns auch sehr schnell an den sehr trockenen Untergrund. Die Weidezäune überqueren wir auf kleinen, extra für die Biker gebauten Uebergängen, ja die Farmer hier sind sicher auch selber begeisterte Mountainbiker. Die Oak Valley Farm mit viel Wald, kleinen Seen, Weinreben, Apfel- und Birnenplantagen liegt eingebettet in einer wunderschönen Landschaft. Hier werden die bekannten Wagyu Rinder gezüchtet. Die Tiere werden in kleinen Herden bestmöglich versorgt. Jedes einzelne Rind wird während des ganzen Lebens verwöhnt. Die Genetik und das spezielle Ernährungsprogramm sind Gründe, warum das Wagyufleisch eine sehr hohe Marmorierung aufweist. Am Schluss der Tour treffen wir uns zu einem gemeinsamen Wine-Testing und Lunch im Pool-Room.
Brigitta und Franz haben alles perfekt durchorganisiert – unglaublich für alle Fleischliebhaber gibt es heute zum Nachtessen "Wagyu Steak on the Bone" vom Oak Valley auf der Speisekarte, das teuerste und beste Fleisch. Natürlich kommen auch die nicht so „fleischigen“ auf ihre Kosten.
Tag 4 Mountainbike Simonsberg
Nach 30 Minuten Fahrt erreichen wir den Simonsberg zwischen den Weingütern Stellenbosch und Paarl. Heute geht’s auf die Lieblingstrails von Nino Schurter. 30 km flowige aber auch in höheren Gebieten steinige, aber feste Trails fordern von uns alles ab. Heute gibt es länger anhaltende Aufstiege und auf den 30 km sind insgesamt 1000 Höhenmeter zu bewältigen. Belohnt werden wir mit einer langen, coolen Abfahrt. Wer noch nicht genug hat, kann einen zusätzlichen Loop anhängen, während dessen sich die anderen im Muratie Restaurants stärken und die Seele baumeln lassen. Da unsere Gruppe sehr gerne Wein trinkt, besuchen wir auf dem Rückweg ein uriges Weingut und testen ihre Spezialitäten. Zum Abendessen fahren wir zum Thailänder, ausnahmsweise gibt es heute für mich mal kein Rindsfilet, obwohl das auch hier auf der Speisekarte steht.
Tag 5 Mountainbiken im Jonkerhoek Nature Reserve
30 Minuten geht die Fahrt mit dem Bus nach Jonkershoek. Wir haben das Gefühl die Biketour geht in die Dolomiten. Ein wunderschönes Tal öffnet sich hinter Stellenbosch dem Lieblingsbike-Spot von Christoph Sauser. Wir fahren auf dem 10 km langen Jeep Track durch das Tal bevor die knackigen Aufstiege mit atemberaubenden Single Trails folgen. Der steinige Untergrund verlangt von uns einige Ueberwindung, aber in den vergangenen Tagen haben wir viel dazu gelernt. Hier gibt es Trails ohne Ende und wer genug hat, macht in naheliegenden Café eine Pause und stärkt sich mit einem hausgemachten Schoggi-Kuchen. Wir legen insgesamt 45 km und 1300 Höhenmeter zurück. Die einen fahren den Rückweg auf der 25 km langen, leicht hügeligen Asphaltstrasse auf dem Mountainbike zurück, während die anderen verladen. Uebrigens; wandern wollte heute niemand, zu sehr haben wir uns bereits mit dem südafrikanischen Mountainbike Virus infisziert.
Zum Nachtessen fahren wir in die lebhafte Universitätsstadt Stellenbosch. Man spürt den Spirit der jungen Leute in dieser sehr quirligen Stadt mit vielen Restaurants und Bars. Heute wird’s ausnahmsweise ein wenig später denn Morgen ziehen wir unseren Freitag ein.
Tag 6 Freier Tag - Ausflug an die Kaphalbinsel
Heute gehts um 10.30 Uhr los, am Meer entlang fahren wir mit dem Bus bis nach Muizenberg, dem Surferstädtchen, bekannt durch seine farbigen Badehäuschen. Hier ist das Meer 3-4 Grad wärmer als an der 10 km entfernten Westküste. Nach einem kurzen Fotostopp bei den farbigen Badehäusern in St. James erreichen wir Kalk Bay mit dem authentischen Fischerhafen und seinen vielen schönen und kreativen Shops. Im viktorianische Städtchen Simonstown befindet sich ein wichtiger Marine Stützpunkt und wir machen einen Spaziergang durch den Ort. Natürlich sind die Pinguine in Boulders Beach ein Muss und weiter geht’s in den Nationalpark zum südwestlichsten Punkt Afrika’s – zum Kap der guten Hoffnung. Hier unternehmen wir eine kleine Wanderung und geniessen den mystischen Ort, welcher in der Vergangenheit vielen Seefahrern zum Verhängnis wurde.
Entlang der Westküste fahren wir nach Nordhook – auf dem bekannten Chapmans Peak Drive nach Hout Bay – auch heute zeigen die Robben, neben den schönen Fischerbooten, ihre Kunststücke. Pünktlich zum Sonnenuntergang und Apèro sind wir in Camps Bay. Mit der Palmenpromenade, weissem Sandstrand und majestätischen Bergen im Hintergrund ist Camps Bay eines der beliebtesten Urlaubsziele Südafrikas. Aber Achtung; durch den Benguela Strom, welcher von der Antarktis kommt wird das Meer selten über 16°C. Trotzdem tummelt sich hier alles am Strand. Sehen und Gesehen werden ist hier das Motto und hier treffen sich die Schönen und die Reichen. Filmteams aus aller Welt drehen hier den Bachelor oder machen Aufnahmen für ihre nationalen Misswahlen. In einem schönen Restaurant an der Strandpromenade lauschen wir der Brandung des Atlantischen Ozeans beim Nachtessen und geniessen die Abendstimmung.
Tag 7 Mountainbike Paarl Rhebokskloof
Nach 1 Stunde Fahrt mit unserem Bus erreichen wir das traumhaft gelegene Weingut Rhebokskloof in Paarl. Hier ist nicht nur der Wein Weltklasse auch das Tal mit seinen kilometerlangen Trails ist einzigartig. Wieder einmal mehr ein Platz, wo man sich unglaublich austoben kann. Zwischendurch kann man sich in der idyllisch gelegenen Gartenwirtschaft verpflegen. Nach der Tour wollen wir natürlich auch den Wein hier kennen lernen und gehen zu einem Winetesting. Zum Abendessen fahren wir heute zum Italiener, denn einige von uns müssen dringend die Kohlenhydratspeicher füllen.
Tag 8 Mountainbike Helderberg unser Hausberg
Heute fahren wir mit den Bikes direkt ab 4-heaven an unseren Hausberg. Nach 5 km erreichen wir die Helderberg Farm, wo die Trails beginnen. Ziel ist der höchste Punkt – TOP of the WORLD. Der 9 km lange, strenge Aufstieg mit 600 Höhenmeter entschädigt mit der einzigartigen Aussicht über die False Bay. Der Name "Top of de World" ist hier wohl richtig am Platz. Auf knackigen Trails mit vielen Steilwandkurven geht’s rund 8 km Downhill in verschiedenen Schwierigkeitsgraden hinunter zur Farm. Wir fahren die Runde zweimal und gönnen uns am späteren Nachmittag ein paar Stunden am Strand. Zum Abendessen geht’s in ein bekanntes Restaurant auf einer Weinfarm in den Bergen mit top Aussicht.
Heute geht's die 1 stündige Fahrt mit dem Bus nach Durbanville. Das Meeredal Weingut ist der Entstehungsort des Cape Epic mit dem Start auf der berühmten Treppe des historischen Weingutes. Gemütlich geht es durch die Weinreben und der kräfteraubende Aufstieg entschädigt mit der einmaligen Aussicht über die Westküste und den Tafelberg. Ein heisses Pflaster, denn hier gibt es kaum Bäume, welche Schatten spenden. Entschädigt werden wir mit wunderschönen, flowigen Trails (30km/650Hm). Anschliessend geht's ins benachbarte urige Weingut Contermanskloof mit seinem Trialpark und Flowtrails vom Allerfeinsten (28km/700Hm)
Tag 10 Mountainbike Paul Cluver
Nach 40 Minuten Busfahrt satteln wir unsere Bikes im Paul Cluver Wine Estate. Hier hat der Trailbauer wirklich alles gegeben, wahrscheinlich ist er im wirklichen Leben Brückenbauer. Die Brücken brauchen etwas Ueberwindung, aber mit dem nötigen Speed sind sie leicht zu fahren, auch hier befinden wir uns auf der Original Strecke des Cape Epic 2019. Die sandigen Single Trails brauchen viel Geschick, vor allem wenn es lange nicht mehr geregnet hat. Die wunderschöne Natur mit vielen Wäldern, Seen und coolen Trails bleiben uns noch lange in Erinnerung. Heute fahren wir zum Nachtessen in eines der besten Steakhäusern Südafrika, aber natürlich kommen auch hier Fischliebhaber auf ihre Kosten. Ich habe es ausnahmsweise einmal mit Straussenfilet versucht, sicher nicht das letzte Mal.
Tag 11 Mountainbike Hemel-en-Aarde Tal in Hermanus
Mit dem Bus fahren wir 1 Stunde in die Walhauptstadt Südafrikas. Wale gibt es hier zwischen Juli und Ende November. Im fruchtbaren Hemel-en-Aarde (Himmel und Erde) gibt es einige wunderschöne Weingüter. Heute stehen 45 km und 1300 Höhenmeter auf dem Programm und wir leiden auf den gleichen Trails, wo Nino Schurter und Matthias Stirnemann den Grundstein zu ihrem Sieg am Cape Epic 2017 gelegt haben. Auf dem Rückweg machen wir einen Badestopp am schönen Sandstrand von Kleinmond. Das Meer ist einiges wärmer als in Kapstadt, hier spürt man den Einfluss des viel wärmeren indischen Ozeans und wir besuchen die Pinguine Kolonie von Bettys Bay. Uebrigens, uns wurde nicht zuviel versprochen, bis heute hatten wir jeden Tag wunderschönes, und mit durchschnittlich 25°C angenehm warmes Bikewetter. Zum Nachtessen fahren wir an einen Ort mit dem schönsten Sonnenuntergang in den Winelands.
Tag 12 Freier Tag - ein ganzer Tag in Kapstadt oder Besteigung des Tafelberges
Heute fahren wir mit dem Bus nach Kapstadt an die berühmte Waterfront. Wir können den Tag individuell gestalten, mit Brigitta eine Sightseeing-Tour machen oder mit Franz den berühmten Tafelberg vom Kirstenbosch Botanisch Garten aus bezwingen. Auf den Tafelberg will heute niemand, alle gönnen sich einen sportfreien Tag. Die Meisten unserer Gruppe entscheiden sich für die Variante mit Brigitta. Zuerst geht es mit dem HopOn - HopOff Bus auf die Stadtrunde. An einigen Orten steigen wir aus und besichtigen die berühmte Long Street, Green Market, Company's Garden, Tafelberg- Seilbahnstation, Sea Point und Boo Kap. Zwei unserer Gruppe machen einen Helikopter Rundflug über Kapstadt und vergnügen sich anschliessend an der Waterfront in den vielen Shops, Markts und Restaurants.
Am Schluss des Tages gehts’s für alle in eine berühmte Bar hoch über Kapstadt zum Apèro uns zum anschliessenden Nachtessen an die Waterfront. Mit einer Fahrt auf dem Riesenrad, geht unser freie Tag zu Ende.
Tag 13 Mountainbiken G-Spot
Nach einer kurzen 20 minütigen Busfahrt erreichen wir das Trailparadies hoch über Stellenbosch. Besonders angetan hat uns der G-Spot, ja schon der Name ist Kult. Nach kurzen Aufstiegen geht’s achterbahnmässig auf den Steilwandkurven hinunter ins Tal. Hier kann man sich den ganzen Tag austoben. Während die Easy Gruppe am frühen Nachmittag mit dem Bus retour fährt und sich anschliessend noch einige letzte Stunden am Pool gönnt, toben wir uns so richtig aus. Am Abend fahren wir gemeinsam in ein Township, Brigitta will uns nicht zu viel verraten, aber es sollte am vorletzten Abend unser Höhepunkt werden. An der Strasse wird Braai angeboten (Braai ist Grill made in Südafrika – die Südafrikaner nehmen sich das Recht, die besten Grilleure der Welt zu sein). Ueberall wird gefeilscht und es wird vor allem Essen und Trinken angeboten. Die vorwiegend schwarze Bevölkerung tanzt bei lauter Musik und die Menschen sehen glücklich aus. Wir fahren in ein Lokal im Township, werden freundlich begrüsst und nach einem Apèro wird uns ein traditionelles südafrikanisches, feines Essen serviert. Wir sehen sofort, dass es sich um keine Touristenfalle handelt, sind doch die meisten Besucher schwarz oder colored. Zum Dessert werden wir mit einem 90 minütigen Township Musical überrascht. Gesungen wird in Englisch und Xhosa (eine der 11 Amtssprachen Südafrikas, welche die charakteristischen Klicklaute enthält). Auch wenn wir nur wenig englisch und überhaupt kein xhosa verstehen, die Geschichte ist schnell verstanden und wir sind begeistert von den gewaltigen Stimmen. Das Lokal ist nicht allzu gross, wir fühlen uns sehr mit der Geschichte verbunden. Dieser Abend und die Herzlichkeit der Menschen, wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Tag 14 Mountainbike Wellington
Wie schnell die Zeit vergeht, heute geht’s leider zum letzten Mal auf’s Mountainbike. Mit unserem Bus erreichen wir nach 90 Minuten Wellington. Auf den Trails eines wunderschönen Weingutes geht es durch Obstgärten, Weinberge, unberührte Protea-Felder, bei den Wasserfällen vorbei auf den Grönberg. Wir können wir uns am letzten Biketag nochmals so richtig austoben. Schweisstreibende Aufstiege, dafür werden wir mit supergeilen Abfahrten belohnt. Die 60 km mit 1000 Höhenmeter schaffen wir locker.
Unglaublich wieviel Südafrika für den Mountainbikesport investiert, dabei haben wir kaum andere Biker getroffen. Die Trails sind perfekt unterhalten und die Tourismusindustrie in Western Cape ist sich sicher; Mountainbike "IS THE NEW GOLF". Golfen ist am Kap extrem populär und die Touristiker sind überzeugt, dass in Zukunft viele Mountainbiker aus Europa hierher kommen. Wir sind stolz, bei den Ersten zu sein und wir kommen garantiert wieder. Am letzten Abend fahren wir gemeinsam in eines der bekanntesten Weingüter Südafrikas. Das Gourmet Restaurant gehört zu den Top 10 Südafrikas. Unglaublich welche kulinarische Reise uns erwartet. Wir haben uns für das 8-Gang Degustationsmenu mit Weinbegleitung (gegen einen kleinen Aufpreis) entschieden. Sagenhaft was hier alles serviert wurde, es war eine richtige Explosion für Gaumen und Sinne. Ein schöner Abschluss mit einer tollen Gruppe am letzten Abend.
Tag 15 Packen, Abflug am Abend
Am letzten Tag geniessen wir nochmals das feine Frühstück es ist ja wieder mal Sonntag und wie immer gibt es am Sonntag Brigittas selbstgemachten Sonntags-Zopf mit Rösti mit Spiegelei. Während die einten am Pool oder im 4-heaven Garten die Seele baumeln lassen, fahren wir mit Franz an den Lorensford Markt. Noch einmal geniessen wir den südafrikanischen Spirit und chillen beim Sound einer Band, welche ausschliesslich in Afrikaans (einheimische Sprache, welche aus dem holländischen entstanden ist) singt.
Für uns gehen die Südafrika Ferien zum Glück noch nicht zu Ende. Während die Meisten von uns am Abend den Rückflug in die Schweiz antreten, haben wir bei Franz noch zusätzlich 7 Tage Mietwagen-Rundreise an der Garden Route mit Safari gebucht. Auch diese Woche wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. 4-heaven - wir kommen bestimmt wieder.
Fazit
Wir haben uns in den 2 Wochen im 4-heaven zu einer richtigen homogenen Gruppe zusammen geschweisst und es sind Freundschaften entstanden. Für uns waren die 2 Wochen Mountainbiken in Südafrika das Beste, was wir in Sachen Mountainbikeferien je gemacht haben. Wir waren überrascht, wie europäisch das Kap und die Winelands sind. Die Gastfreundschaft des 4-heaven Teams um Brigitta und Franz, die kompetente Betreuung auf den Touren, die Herzlichkeit der Menschen am Kap, die einmaligen Landschaften und die kulinarischen Höhenflüge werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Ueberhaupt haben wir uns extrem in dieses wunderschöne Land, mit seinen freundlichen, hilfsbereiten Menschen, verliebt. Bedenken betreffend hoher Kriminalität haben sich für uns überhaupt nicht bewahrheitet. Auf dem elfstündigen Rückflug schmieden wir schon wieder unsere Pläne für unsere nächsten Ferien am Kap der guten Hoffnung.